Durga - Grenzen

Wenn Dämonen mich bedrohen,

schütze ich mich entschlossen

mit allem, was ich bin,

mit allem, was ich habe,

tief aus meiner Mitte heraus.

Ich rufe alles herbei, was ich brauche,

ich bin die Unerreichbare,

denn ich gehe dorthin,

wo mich all das nicht erreichen kann,

was mich zerstören will,

was mich vernichten will,

was mich verletzen will.

Ich bin die Unnahbare,

was ich nicht zu mir lassen will,

erreicht mich nicht.

Ich tanze meinen Tanz des Eins seins

nur mit dem, was mich stärkt,

was mich nährt,

was mich liebt.

Allem, was dies nicht tut,

sage ich: Wag dich nur in meine Nähe!

 

Bedeutung:

Du hast Durga in dein Leben gerufen, damit sie dir hilft, klare Grenzen zu setzen. Was lässt du zur dir durchdringen, was du lieber draußen lassen solltest? Wie beschützt du dich, dein Leben, deine Zeit? Ist der Satz: „Nein, das geht jetzt nicht, ich muss mich gerade um mich selbst kümmern!“ Bestandteil deines Wortschatzes? Hast du das Gefühl, dass andere alles bei dir abladen? Verlierst du öfter das innere Gleichgewicht, weil du gibst und gibst und gibst, solange bis nichts mehr für dich übrig bleibt?

Durga ist zu dir gekommen, um dich dabei zu unterstützen, klare Grenzen um deinen dir eigenen Raum zu ziehen und durchzusetzen. Klare Grenzen zu ziehen ist eine Handlung der Liebe zu dir selbst. Wenn du diese Grenzen nicht setzt, verstehen andere dich als grenzen los und überhäufen dich mit Forderungen. Niemand kann ohne Grenzen leben. Wir alle haben unsere wunden Punkte und sind verletzlich. Deshalb haben wir das Bedürfnis, bei bestimmten Gefühlen vorsichtig und einfühlsam behandelt zu werden. Durga sagt dir, dass Grenzen lebenswichtig sind, weil sie anderen zeigen, wer du bist und wo du stehst.

 

 

Mythologie:

In Indien ist der Name der Göttin Devi. Für einen Hindu sind alle Göttinnen nur verschiedene Ausdrucksformen der einen Gottheit Devi bzw. unterschiedliche Aspekte der göttlichen Essenz in ihrer weiblichen Form. Ein Aspekt Devis wurde geschaffen, um die Welt von dem bis dahin unbesiegbaren bösen Dämon Durga zu befreien. In der Schlacht zwischen den Göttern und den Gegen-Göttern oder Dämonen konnte keiner der Götter Durga besiegen. Deshalb gingen sie zu Devi und baten um ihre Hilfe. Sie bestieg einen Tiger, schwang ihre furchterregenden Waffen und griff den Dämon an. Dieser veränderte sich von einer schrecklichen Form in die nächste, bis Devi ihn endlich erschlagen konnte, als er gerade die Form eines Büffels angenommen hatte. In Erinnerung an diesen großen Sieg nahm Devi den Namen Durga an.

 

Abbildungen und Texte aus 

“Göttinnen Geflüster - Mit Orakel und Ritualen zur eigenen Kraft” 

von Amy Sophia Marashinsky / Hrana Janto 

mit freundlicher Genehmigung: © Schirner Verlag Darmstadt